Informationen über „Struckum” - ein Angebot der FeWo Vergissmeinnicht
Sowohl das Wappen wie auch die Flagge der Gemeinde Struckum sind relativ jungen Ursprungs. Erst am 14. Februar 2006 wurde die Grafik vom Landesarchiv genehmigt. Ihre Beschreibung und die historische Begründung können detailiert auf der Website des Landesarchives unter „Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein” nachgelesen werden (siehe unten: „Die Beschreibung ... in der Wappenrolle”). Die Struckumer Flagge weht inzwischen in den Sommermonaten in vielen Gärten Struckums und auch das Wappen können Sie öffentlich in Struckum bewundern. Auf der Mittelspannungs-Station beim Gemeindehaus und neben der Zufahrt zur Feuerwehrstation ist auf der Vorderseite die Front eines Einsatzfahrzeuges der Feuerwehr aufgemalt, während auf der Rückseite des Trafo-Häuschens das Wappen dargestellt ist.
Das Wappen der Gemeinde Struckum ist durch eine schwarze senkrechte Linie in zwei Hälften geteilt. Auf der für den Betrachter linken, gelben Hälfte sind untereinander drei Blätter des Dornbusches (Strucken) angeordnet)¹. Sie symbolisieren die Herkunft des Namens Struckum und deuten gleichzeitig auf die drei Ortsteile Fehsholm, Walsbüll und Struckum hin. Ein paar Anmerkungen dazu können Sie auch auf der Seite „Historie” nachlesen.
Auf der rechten, blauen Hälfte des Wappens erfährt das Wahrzeichen von Struckum, die Mühle Fortuna, eine gebührende Ehrung. Mit der stilisierten Zeichnung soll jedoch nicht nur dieser Mühle gedacht werden, sondern es wird außerdem ein Bogen gespannt zur heutigen, fast noch wichtigeren Windkraftnutzung mittels Windmühlen, die auch auf Struckumer Gemarkung das Landschaftsbild mitprägen.
Die farblich differenzierte Wellenlinie am unteren Rand symbolisiert schließlich die Nähe Struckums zum Wasser. Einmal die Nähe zu dem Flüsschen Arlau, das teilweise die südliche Ortsgrenze markiert und dann natürlich die relativ kurze Entfernung zur Nordsee. Heute beträgt die Entfernung zur Küstenlinie zwar ungefähr 10 km, in früherer Zeit jedoch sah Nordfriesland gänzlich anders aus und die Nordsee reichte fast bis an Struckum heran.
Von Gold und Blau gespalten. Unten ein schwebender, zum Schildrand sich verjüngender Wellenbalken in verwechselten Farben. Darüber rechts pfahlweis drei grüne Dornbuschblätter, links eine halbe, am Spalt schwebende Windmühle.
Auf dem im Liek gelben, im fliegenden Ende blauen Flaggentuch die Figuren des Gemeindewappens in flaggengerechter Tinktur.
Es gibt ein Wappen des Kreises Nordfriesland und eines der Nordfriesen. Das offizielle Wappen des Kreises Nordfriesland sehen Sie rechts. Es beruht auf dem historischen Wappen des alten Kreises Eiderstedt und wurde nach der Zusammenlegung der drei Kreise Süd-Tondern, Husum und Eiderstedt im Jahre 1970 modifiziert und am 10. Juli 1972 vom Innenministerium des Bundeslandes SH genehmigt. Zuvor hatte es kein eigenes Wappen für ganz Nordfriesland gegeben.
Das neue Wappen symbolisiert die ursprüngliche Dreiheit die zu einer Einheit geworden ist und zeigt drei Segelschiffe des 16. Jahrhunderts, deren jeweilige Großsegel mit einem Pflug, einem Fisch und einem Stierkopf verziert sind. Diese sogenannten „Beizeichen” entstammen teilweise den Wappen der drei alten Kreise und deuten auf die traditionellen Lebensgrundlagen der Nordfriesen hin. Den Pflug entlieh man aus dem Wappen der Goesharde des Kreises Husum. Den Stierkopf entnahm man dem Eiderstedter Wappen und den Hering dem jahrhunderte alten Siegel der Insel Sylt. Der blaue Grund unterstreicht zudem die Bedeutung des Meeres für Nordfriesland.
Das historische Wappen des alten Kreises Eiderstedt stammte aus dem Jahre 1613. Es zeigte ebenfalls drei Koggen, die dabei jedoch die drei Lande Everschop, Utholm und Eiderstedt symbolisierten, die damals, wie jetzt der Kreis Nordfriesland, zu einer Eiheit geworden waren.
Das inoffizielle Wappen Nordfrieslands ist das Nordfriesen-Wappen und stammt aus dem Jahre 1844. Damals wurde die nordfriesische Fahne mit dem Wappen erstmals in Bredstedt gehisst. Die Farben der nordfriesischen Fahne waren zunächst immer wieder mal umstritten. Die Reihenfolge Gelb (Gold) - Rot - Blau sollte die Sonne am Himmel, die sich am Abend-Horizont ins rote wandelt und das darunterliegende (blaue) Wasser der Nordsee symbolisieren.
Ein Streit unter Heraldikern)³ entbrannte jedoch immer mal wieder daran, dass „Farbe” nicht an „Farbe” stoßen darf, sondern nur an Metall (≘ Gold). Das Gelb hätte also in der Mitte liegen müssen. Diese Farbenfolge war aber bereits an Mecklenburg vergeben. 1912 fasste dann der „Nordfriesische Verein für Heimatkunde und Heimatliebe” in Langenhorn erstmals den Beschluss der heutige gültigen Farbfolge. Dieser wurde dann 1931 noch einmal bekräftigt und ist seitdem gültig.
Sehr oft wird auf der nordfriesischen Fahne auch das Wappen der Nordfriesen abgebildet. Dieses sogenannte Grütztopf-Wappen war um 1830 im Zeitalter der liberalen und nationalen Strömungen entstanden und sollte die friesische Identität zum Ausdruck bringen, wie auch allgemeine menschliche Werte symbolisieren. Das Wappen zeigt eine Krone, den Grütztopf und einen halben Adler. Der Adler steht dabei für die von deutschen Kaisern (Krone) garantierte „friesische Freiheit” und der Grütztopf für die Gleichheit aller, die (in früheren Zeiten) eben alle aus einem Topf aßen.
Die Herkunft des Wappen der Friesen
Die Beschreibung des Struckumer Wappen in der
Wappenrolle unter www.schleswig-holstein.de
(dort in der Alphabetischen Suche unter Gemeinde, Struckum)
)¹ Offiziell wird ein Wappen nicht aus Sicht des Betrachters beschrieben, sondern die Seitenorientierung resultiert aus der
„Selbstdarstellung” eines Wappen. Die Beschreibung der rechten Wappenseite entspricht also dem, was ein Betrachter
auf der linken Seite sieht.
)² Eine Flagge ist eine abstrakte zweidimensionale Anordnung von Farben, Flächen und Zeichen in meist rechteckiger Form.
Sie dient (...) zur Markierung der Zugehörigkeit bzw. der Vertretung von Gemeinschaften und Körperschaften. Eine Fahne
im engeren Sinne ist dagegen ein für einen bestimmten Verwendungszweck hergestelltes Einzelstück und ist im Gegensatz
zu einer Flagge nicht einfach austauschbar, wenn sie verschlissen ist oder beschädigt wird!
)³ Heraldische Regeln sind ein im Laufe der Zeit allmählich entstandener, nie abgeschlossener, nicht allgemeingültiger
und formal auch nicht feststehender Heraldik-Kodex. Der Heraldik-Kodex, an dem sich Wappeninteressierte und
Wappenkundige orientieren, besteht aus einer Vielzahl von Leitmotiven, Konventionen, Grundsätzen, Richtlinien,
Prinzipien, Empfehlungen, Verfahren und Methoden.