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bunte Strandkörbe Möve am Strand Wappen Nordfriesland Lammportrait Sonnenuntergang

Informationen zur Urlaubsregion Nordfriesland - ein Angebot der  FeWo Vergissmeinnicht

Die Halligen

Die Nordfriesischen Halligen

Hallig Hooge

Warften auf Hallig Hooge

Was sind überhaupt Halligen? Vereinfacht gesagt sind Halligen kleine, der nordfriesischen Küste vorgelagerte Inseln, die aufgrund fehlender oder nur niedriger schützender Deiche bei Sturmfluten größtenteils überflutet werden. Erdgeschichtlich sind die Eilande sehr junge Inseln, die größtenteils durch Aufschlickung bzw. Aufschwemmung bei Überflutungen entstanden sind. Wenige, wie etwa Nord­strandisch­moor und Südfall, sind Reste größerer, durch schwere Sturmfluten zerstörter Inseln. Von ehemals über hundert Halligen sind heute noch 10 übrig. Die letzte, Jordsand, gehörte seit einer Volksabstimmung 1920 zu Dänemark und ging im Winter 1998/99 durch starke Erosion verloren.

Die Nordfriesischen Halligen sind heute Bestandteil des Küstenschutzes und werden deshalb intensiv unterhalten und gegen Landverluste geschützt. Was vielleicht nur wenige wissen, die Halligen sind natürliche Bollwerke und Wellenbrecher vor der nordfriesischen Küste und schützen so das Festland bei hohen Sturmfluten. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass nicht nur die im Unseco-Weltnaturerbe Wattenmeer liegenden Halligen unterhalten und erhalten bleiben, sondern auch dass Touristen durch ihre Besuche die Bewohner unterstützen.

Hallig-Lore

Hallig-Lore fährt über den Deich bei Dagebüll

Jede Hallig ist auf ihre Art einzigartig, einige sind lohnende Touristenziele, aber nicht alle Halligen dürfen ohne weiteres betreten. Zu den bekanntesten Halligen, Hooge, Langeness und Gröde, werden Tagesfahrten (siehe Schiffsfahrten) von den nahegelegenen Häfen angeboten. Die Hallig Nordstrandischmoor dagegen ist als interessante Wattwanderung von der Struckumer Badestelle Lüttmoorsiel aus zu erreichen.

Es gibt reichlich Literatur und viele gute Internet-Informationen (siehe auch die unten aufgeführten Links) über die Nordfriesischen Halligen. Wir möchten es deswegen hier neben den Informationen auf dieser Seite mit einem PDF-Dokument und kurzen, stich­wort­artigen Beschreibungen der 10 Halligen bewenden lassen:

Druckersymbol Zum Ausdrucken:

Kleiner, stichwortartiger Überblick aller  Nordfriesischen Halligen

Die Hamburger Hallig

der Halligkrog
Warft der Hamburger Hallig, Blick von Norden her Warft der Hamburger Hallig die Hamburger Hallig Spätsommer

Eines der schönsten Ausflugsziele von der FeWo Vergissmeinnicht aus ist sicher die zur Gemeinde Reußenköge gehörende Hamburger Hallig. Um zu ihr zu gelangen muss man nicht mit dem Schiff fahren und auch nicht durch das Watt laufen. Die Warft der Hallig ist entweder mit dem Rad — auch direkt von der FeWo aus — oder als wunderschöne Wanderung vom Parkplatz am Amsinck-Haus zu erreichen.

Nach Möglichkeit sollte man jedoch die 4,2 km lange Strecke bis zum Hallig-Krog und/oder zur Badestelle zu Fuß oder mit dem Fahrrad (Verleihstation beim Amsinckhaus) erleben. Bitte seien Sie auf dem als „Straße der Höflichkeit” ausgewiesenen Damm besonders rücksichtsvoll. Die zwei parallelen schmalen Plattenspuren sind vorzugsweise für motorisierte Fahrzeuge gedacht. Den breiteren Plattenweg daneben müssen sich Fußgänger und Radfahrer teilen. Von daher ist es natürlich ausgesprochen entgegenkommend, wenn Sie als Fußgänger nicht die ganze Breite des Weges in Anspruch nehmen oder zumindest auch ab und zu einmal nach hinten schauen und ggf. frühzeitig Platz für Radfahrer machen.

Claus-Jürgen Reitmann-Haus

Auf halbem Weg zur Warft des Hallig-Krogs, ca. 2km von der Deichüberfahrt entfernt, liegt linker Hand eine weitere kleine Warft mit einem weißen Holzhaus und dem für die Reußenköge typischen grünen Dach. Dies ist das „Claus-Jürgen Reitmann-Haus”, benannt nach einem weiteren Hamburger, einem ehemaligen Ehren­ober­vogel­wart. Dort, auf dem sogenannten Schafs­berg, befindet sich eine NABU-Nationalpark-Station mit einem zu bestimmte Zeiten von ehrenamtlichen Vogelwarten bewohnten Infozentrum.

Kurz nach dem Abzweig zur NABU-Station weist ein kleines Schild vom Plattenweg weg nach links auf einen schmalen, empfehlenswerten Naturpfad (nur für Fußgänger!), der mit einigen Schautafeln ausgestattet etwa 2 km mitten durch die naturnahen Salzwiesen, parallel zu den Plattenwegen, verläuft. Am Ende geht es dann wieder auf dem Plattenweg bis zum Parkplatz am Rande der Warft, von wo aus es direkt zum Strand (500m) oder zur Gartenterrasse des Krogs (200m) geht. Wir möchten aber darauf hin­weisen, dass der Hallig-Krog in den Winter­monaten nicht durch­gängig bewirtschaftet wird.

Im Gebäude des Krogs, Eingang an der rechten Seite, von außen zugänglich, befindet sich eine öffentliche Toilette des Nationalparks! Und am Krog vorbei, drei, vier Stufen hoch, geht es auf einen kleinen Deich, der mit Bänken bestückt, einen herrlichen Blick auf die Nordsee, einige Halligen und Pellworm bietet.

Auf unserer Infoseite zum Thema Radfahren finden Sie übrigens unter anderem auch eine Wegbeschreibung für eine Radtour von der FeWo Vergissmeinnicht zur Hamburger Hallig (32 km / 44,6 km).

Der Name der Hallig rührt von zwei Hamburger Kaufleuten, her, den Brüdern Arnold und Rudolf Amsinck. Sie erwarben 1624 Land und auch das Eindeichungsrecht für ein Stück des Küstenvorlandes auf dem damaligen, von Prielen durchzogenen Gebiet der Insel Strand. In den folgenden vier Jahren bauten sie schützende Deiche um eine Warft und es entstand der Amsinckkoog. Doch bereits 1634, in der Nacht vom 11. auf den 12. Oktober, zerstörte die sogenannte Burchardiflut — auch als Zweite „Grote Mandränke” bekannt — die gesamte Nordseeküste zwischen Ribe und dem heutigen Brunsbüttel. Vom Amsinckkoog blieben zunächst noch zwei kleine Halligen übrig. Bei der Halligflut im Februar 1885 verschlang dann das Meer auch noch eine dieser beiden Halligen und es blieben von dem ehemaligen Koog nur die letzte Warft und das Haus der Gebrüder übrig. Der Amsinckkoog wurde eine Hallig, die noch bis 1760 im Besitz der Familie Amsinck blieb.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde versucht, die Warft — inzwischen „Hamburger Hallig” genannt — über einen Damm mit dem Festland zu verbinden. Nach zunächst mehreren Rückschlägen gelang dies letztendlich in den Jahren 1874/1875 — inzwischen unter preußischer Hoheit — doch noch erfolgreich. Als Folge davon kam es zu kräftigen, erwünschten Aufschlickungen beiderseits dieses Damms, der dann in den Jahren 1884 bis 1888 noch zusätzlich durch eine Steinschüttung gesichert wurde. Heute führt ein deutlich breiterer und befestigter Damm mit Fahrspuren für Kraft­fahrzeuge und einem Plattenweg für Radfahrer und Fußgänger auf die Hallig-Warft. Für Radfahrer und Fußgänger ist der Damm ganz­jährig geöffnet. Kraftfahrzeuge dürfen den Damm von März bis Oktober gegen Zahlung einer Maut benutzen.

Nach dieser wechselvollen Geschichte von Überflutungen, Zerstörung, Wiederaufbau und Land­gewinnung ist die Hamburger Hallig heute eine, seit 1930 unter Naturschutz stehende Halbinsel ohne schützenden Deich. An der Westspitze liegt die Badestelle und davor auf der alten Warft der Hallig-Krog.

Ein Experiment der Uni Hamburg

Wenn Sie vom Parkplatz nahe dem Hallig-Krog Richtung Festland blicken, werden Sie sich sehr wahrscheinlich über die "merkwürdigen", offensichtlich verkabelten "Gewächshaus"-Kuppeln wundern. Mithilfe dieser insgesamt 27, mit allerlei Technik ausgestatteten Glaskuppeln experimentiert und forscht die Uni Hamburg in einem Langzeitprojekt wie die Salzwiesen auf den Klimawandel reagieren.

Dazu wurden diese Kuppeln in drei Gruppen mit je 9 Kuppeln auf drei unterschiedlichen Vegetationsstadien der Salzwiesen, den sogenannten Pionierzonen, aufgestellt. Die erste Gruppe steht nahe der Wasserkante und wird täglich überflutet. Die zweite steht auf einer Fläche, die nur sporadisch überflutet wird und die dritte steht in den ältesten und somit höchsten Gebieten der dortigen Salzwiese.

Die neun Kuppeln jeder Zone sind wiederum in drei Gruppen aufgeteilt. Boden und Kuppel jeweils einer 3er-Gruppe werden um 1,5 Grad, die einer zweiten 3er-Gruppe um 3 Grad gegenüber der Temperatur der Referenzfläche erwärmt. Die Referenz- und Kontrollfläche wird von der jeweils dritten 3er-Gruppe gebildet. Diese wird nicht künstlich beeinflusst.

Der Boden unter den Kuppeln wird dabei aktiv mit elektrisch betriebenen Heizstäben erwärmt, die Luft passiv durch die mit transparenter Folie abgedeckten Kuppeln. Eine Regelelektronik sorgt dann dafür, dass der Temperaturunterschied zu den Referenzflächen immer konstant bleibt.

hellroter Knopf   Informationen der Uni Hamburg zu den Salzwiesen mit Fußbodenheizung auf der Hamburger Hallig.

Hallig Südfall

Eine nur zeitweilig, von März bis November bewohnte Hallig, ist die 56 Hektar große Hallig Südfall. Sie liegt im Watt etwa sieben Kilometer vor der Halbinsel Nordstrand, südlich von Pellworm. Von Nordstrand aus führt ein Wattweg zur Hallig. Allerdings gehört die Hallig Südfall zur Schutzzone 1 des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und darf ohne (autorisierte) Führer nicht betreten werden. Neben geführten Wanderungen werden aber von Mai bis Oktober Kutschfahrten zur Hallig angeboten. Besonders möchten wir noch auf die Homepage der Hallig Südfall hinweisen. Auf der dortigen Startseite ist eine geniale Luftaufnahme der Hallig Südfall bei Landunter zu sehen.

hellroter Knopf   Die Hallig Südfall

Mit dem Wattenkutscher zur Hallig Südfall

Die Tradition der Kutschfahrten nach Südfall gibt es seit mehr als 50 Jahren. Die Wattenkutscher starten mit ihren bis zu drei Kutschen von der Badestelle Fuhlehörn im Nordstrander Ortsteil Westen. Hierfür sind allerdings telefonische Anmeldungen zwingend notwendig, da die maximale Teilnehmerzahl auf 50 begrenzt ist. Nähere Informationen können über den unten aufgeführten Link abgerufen werden.

Hallig Süderoog

Viele Bewohner der Halligen sind ganz oder teilweise als Ranger des Nationalparks tätig und/oder beim Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz angestellt. So auch die Familie Nele Wree und Holger Speer mit ihren beiden Kindern. Sie sind die Halligwarte auf Süderoog und haben eine toll gestaltete Homepage mit vielen Informationen, einzigartigen Bildern und interessanten Erfahrungsberichten. Noch mehr Informationen und Bilder präsentieren sie auf ihrer Facebookseite (siehe unten). Die Hallig kann von Pellworm aus bei Ebbe zu Fuß, ansonsten mit dem Schiff erreicht werden.

hellroter Knopf   Internetseite der vor Pellworm liegenden Hallig Süderoog
 

Übrigens ...

Auch auf den Nordfriesischen Halligen gibt es Leuchttürme. Sie befinden sich auf den Halligen Langeneß (Position 54° 37.6′ N / 8° 31.8′ E) und Oland (54° 40.4′ N / 8° 41.3′ E). Beide heute elektrisch betriebenen Leuchtfeuer sind immer noch in Betrieb. (siehe auch Info-Seite „Nationalpark” → Leuchttürme.)


und hier noch ein paar weitere interessante Internetadressen:

hellroter Knopf   Die fünf ständig bewohnten Halligen gehören zur Biosphäre Halligen

hellroter Knopf   viele touristische Infos und tolle Bilder auf der Seite Halligen.Info

hellroter Knopf   Ausstellung im Info- und Servicegebäude Amsink-Haus am Übergang zur Hamburger Hallig

hellroter Knopf   Der Hallig Krog auf der Hamburger Hallig.

hellroter Knopf    Nordstrandischmoor (Lüttmoor)

hellroter Knopf   Die Hallig Süderoog — das Herz der Nordsee

hellroter Knopf    Kutschfahrten zur Hallig Südfall

hellroter Knopf   Die offizielle Website der Gemeinde Hallig Hooge

hellroter Knopf   Eine private Website der Hallig Hooge (mit WeCam auf der Seite „Info”)

hellroter Knopf   Die offizielle Website der Halligen Oland und Langeness

hellroter Knopf   Die offizielle Website der Hallig Gröde-Appelland

Und zum Schluß noch etwas ganz Besonderes:

hellroter Knopf    Speelwark - Mein Halligland  auf der Seite von YouTube

Hamburger Hallig im Winter

Die Hamburger Hallig im Winter-Watt

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